Gewässerausbau Zeisenbach:
Die Planung sieht folgende Maßnahmen im Bereich des Zeisenbachs vor:
Im oberen Bereich des Zeisenbachs beim ehemaligen Reiterhof Hörmiller wird der Zeisenbach geöffnet, die alte Verrohrung wird ausgebaut. Im Bereich der Privatgrundstücke stromabwärts wird der Bach verbreitert und die Uferböschungen werden mit Natursteinen befestigt. Im unteren Bereich beim Holderbrunnenweg wird die bereits bestehende Bachverrohrung vergrößert.
Da sich insbesondere durch die aktuellen Ereignisse vom Mai und Juni 2019 gezeigt hat, dass Betroffenheiten durch ausuferndes Wasser in diesem Bereich schon bei Abflüssen auftreten, die noch deutlich unter dem Bemessungshochwasserabfluss liegen, hat die Stadt Kaufbeuren beschlossen, die im Ergebnis des Hochwasserschutzkonzepts ohnehin geplanten Maßnahmen im Bereich der Verrohrung des Zeisenbachs so schnell wie möglich als Vorab-Maßnahme umzusetzen.
Maßnahmen am Bgm.-Kristaller-Weg (Bergblick):
Die Planung sieht folgende Maßnahmen im Bereich des Bgm.-Kristaller-Wegs vor:
Im nördlichen Bereich des Weidachgrabens wird das Gewässer aufgeweitet mit angeordneter Anschüttung in diesem Bereich, Entfernung einer Verrohrung DN 500 (bisherige landwirtschaftliche Überfahrt) und Herstellung einer neuen Überfahrt. Im Bereich der Wiese wird eine Flutmulde angelegt mit einem Durchlass unter dem Bürgermeister-Kristaller-Weg. Oberstromig der Flutmulde wird ein Drosselbauwerk mit einer Überlaufschwelle zur Flutmulde errichtet.
HRB Grundbach:
Der Gewässerausbau in diesem Bereich besteht aus drei Maßnahmen:
- Maßnahme 1: Errichtung eines Absperrdamms mit sog. Ökoschlucht
- Maßnahme 2: Aufwertung der Bachstruktur des Grundbachs im Einstaubereich des Beckens
- Maßnahme 3: Verlegen eines Seitengrabens des Grundbachs im Bereich der Dammaufstandsfläche
HRB Weidachgraben:
Der Gewässerausbau in diesem Bereich besteht aus den folgenden Maßnahmen:
- Maßnahme 1: Errichtung eines Absperrdamms mit Rohrdurchlass, Geröll- und Sandfang, Einlaufbauwerk, Zulaufleitung und Drosselschacht mit Ablaufleitungen sowie dem Auslaufbauwerk mit Tosbecken am Weidachgraben.
- Maßnahme 2: Aufwertung der Bachstruktur des Weidachgrabens im Einstaubereich des Beckens
Umgehungsleitung Rohrvortrieb, Schutzmauern, etc.
Der Neubau der Umgehungsleitung sowie diverser kleinerer Schutzmauern ist die umfangreichste Maßnahme des Gewässerausbaus. Die Trasse soll südlich der Ortschaft überwiegend außerhalb von bebauten Gebieten verlaufen.
Änderung der 10%-Maßnahmen
Mit Aktualisierung der RZWas im Jahre 2021 wurden die Förderregelungen bezüglich der 10%-Maßnahmen geändert.
Ab sofort gilt, dass bei allen Projekten zum Hochwasserschutz, auch bei Hochwasserrückhaltebecken neben der ökologischen Aufwertung des Bachgerinnes im Einstaubereich zusätzliche ökologische Maßnahmen am Gewässer in Höhe von mindestens 5 % (bisher 10%) der zuwendungsfähigen Ausgaben umzusetzen sind.
Diese Maßnahmen können nicht wie bisher nach Abschluss des Hochwasserschutzkonzeptes als Ganzes umgesetzt werden, sondern müssen jeweils parallel zu den Einzelmaßnahmen umgesetzt werden.
5%-Maßnahmen M3.1 und M4.1
Maßnahme M3.1
Die Maßnahme ist dem Projekt Gewässerausbau Zeisenbach zugeordnet. Es handelt sich um eine Renaturierung am Märzenbach über rd. 210m mit linksufriger Uferabflachung. Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:
- Geländeabgrabung zur Anlage eines Feuchtgebietes und Ansaat
- Strukturreiche Neuanlage und Profilierung des Bachbetts unter Einbeziehung des zusätzlichen Uferstreifens mit Eigenentwicklung in Grenzen
- Förderung der Eigenentwicklung durch Einbau von Totholz
- Sohlschwellen in Sohlgleite umgestalten zur Verbesserung der Durchgängigkeit
- Extensive Grünlandnutzung des Uferstreifens, Grenze dauerhaft kennzeichnen
- Pflanzung von Einzelbäumen und standorttypischen Gehölzen der Bachaue
Maßnahme M4.1
Die Maßnahme ist dem Projekt Maßnahmen am Bgm.-Kristaller-Weg (Bergblick) zugeordnet. Es handelt sich um eine Renaturierung am Märzenbach über rund 140 m mit rechtsufriger Uferabflachung. Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:
- Geländeabgrabung zur Anlage eines Feuchtgebietes und Ansaat
- Strukturreiche Neuanlage und Profilierung des Bachbetts unter Einbeziehung des zusätzlichen Uferstreifens mit Eigenentwicklung in Grenzen
- Förderung der Eigenentwicklung durch Einbau von Totholz
- Extensive Grünlandnutzung des Uferstreifens
Pflanzung von Einzelbäumen und standorttypischen Gehölzen der Bachaue